Bo-Jutsu

Bo-Jutsu ist eine Kampfkunst aus Japan mit einem ca. 180 cm langen Hartholzstock. Der Bo besteht meist aus roter oder weißer Eiche, Bambus oder Rattan. Wie im Karate gibt es auch hier das Kihon, die Kata und das Kumite. Gekämpft wird mit Schutzausrüstung und gepolsterten Bo's. Das Bo-Jutsu ist in das System des Kobudo integriert - das Kobudo umfasst japanische Kampfkünste mit Waffen, wie z.b. auch Tonfa und Sai.

Bo-Jutsu, die Kunst, sich mit dem Langstock zu verteidigen, gründete sich in der Feudalzeit Japans, als noch die Shogune und Fürsten das Land beherrschten. In dieser Zeit war es dem gemeinen Volk verboten irgendeine Art von Waffe zu tragen. So schulten sich die einfachen Bürger in den Kampfkünsten, woraus sie auch Waffenkünste entwickelten, in denen sie ihre Alltagsgegenstände, meist landwirtschaftliche Geräte, zu Waffen umfunktionierten (z.B. wurde aus dem Wanderstab ein Bo, die Sicheln zum Schneiden von Reis wurden zu Kama´s umfunktioniert und Kurbeln von Mühlensteinen wurden Tonfa´s).

Der Bo, auch als Kon bezeichnet, war ursprünglich ein Wanderstab, der auch zum Tragen von größeren Lasten verwendet wurde. Hierzu wurde der Bo, bzw. der Langstock, zwei Männern gleichzeitig über die Schultern gelegt und die zu tragende Last in der Mitte aufgehängt. So ging das Gesamtgewicht auf zwei Personen über und wurde für den Einzelnen halbiert. Es gab aber auch noch andere Verwendungen für den Langstock. Die Fischer von Okinawa nutzten ihn in flachen Gewässern zum Abstoßen, somit also als Bootsstange. Einige Bo-Formen lassen auch auf eine Paddel-Form schließen.

Bo-Jutsu im Doitsu-Budo-Kwai e.V.

Im Doitsu- Budo- Kwai e.V. trainieren wir die traditionellen Techniken des Bo-Jutsu überwiegend nach dem Honshu-Stil, wobei man sich hier jedoch nicht genau festlegen kann, da die einzelnen Stile teilweise ineinander übergehen. Die Technik von Okinawa wird bei uns ebenfalls in den Unterricht mit integriert.

Unser Training findet in Form von Kihon (Grundschultechniken), Kata (Bewegungsformen), Handling (Handhabung), Kumite (Zweikampf), Selbstverteidigung und Wirbeltechniken statt. Das Bo-Jutsu erfordert keinerlei Vorkenntnisse und ist ein guter Einstieg in die Welt der japanischen Waffenkünste. Aber auch der Einstieg mit Vorkenntnissen, z.B. aus dem Karate, ist ohne weiteres möglich und unterstützt den Trainierenden, da viele Grundbewegungen und Stellungen ähnlich sind und auf die Waffenkunst umgesetzt werden. So kann das Training im Bo-Jutsu für den Karateka eine Bereicherung sein, da dieser viele bereits erlernte Techniken nun auf den Bo umsetzen muss und hierdurch eventuell neue Erkenntnisse erlangt.